Der Bausektor ist seit langer Zeit ein blinder Fleck in der Klima- und Energiepolitik, obwohl rund ein Drittel des deutschen Energieverbrauches laut Umweltbundesamt (UBA) auf den Gebäudebereich entfällt. Gerade bei hohen Energiepreisen sollte eine flächendeckende Sanierung des Wohnbestands priorisiert werden. Auch beim Klimaschutz hat das Bauwesen einen enormen Einfluss in Hinblick auf energieintensive Baumaterialien, wie Zement und Stahl und auch in Hinblick auf priorisiert verwendete erdölbasierte Dämmstoffe. Außerdem trägt die kontinuierliche Urbanisierung und Zersiedlung der Landschaften zum Artensterben bei.
Nachhaltigkeit im Bausektor bedeutet aber nicht nur die Belange des Klima – und Umweltschutzes zu berücksichtigen. Auch die sogenannte soziale Nachhaltigkeit ist wichtig. Beschäftigte des Bauwesens sind häufig langen Arbeitstagen im Freien und in einem gefährlichen Umfeld ausgesetzt.
Das Projektteam besucht bayerische Berufsschulen und setzt sich über zwei Tage intensiv mit Nachhaltigkeit und Ökologischem Bauen in Bayern mit den Auszubildenden des bayerischen Bauwesens auseinander. Wir freuen uns besonders über unsere langjährige Partnerschaften mit der B11 in Nürnberg und der Luisenschule in München.
Was wollen wir erreichen?
Das Ziel des „Ökomoduls“ ist es, zukünftige Arbeitskräfte auf die sozial-ökologische Transformation der Baubranche vorzubereiten und ihre Teilhabe im Betrieb zu stärken. Folgende Themen werden u.a. vermittelt: Grundlagen des Klimawandels, Sanierung und Weiternutzung von Gebäuden, Baustoffkreislauf und Baumaterialien, Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wir ermächtigen die Auszubildenden dazu, diese Themen in die Betriebe zu tragen und damit selbst Akteure der Transformation zu werden.
Mit wem und für wen arbeiten wir?
Wir arbeiten primär für die Auszubildenden des Bausektors. Die o.g. Themen sind in den Lehrplänen der Berufsschulen noch unterräpresentiert, obwohl das Interesse der Betriebe, Lehrkräfte und der Schüler*innen groß ist. Mit dem Ökomodul arbeiten wir mit bayerischen Berufsschulen des Bauwesens zusammen und erreichen diverse Klassen: Bauzeichner*innen, Betonbauer*innen, Maurer*innen usw.
Wie arbeiten wir?
Nach engen Absprachen mit den Lehrkräften fahren wir in die Berufsschulen und verbringen zwei Tage mit einer Klasse. Das Ökomodul ist sehr interaktiv gestaltet und bietet diverse Methoden u.a. Gruppenarbeit, Plakatvorstellungen, Filmvorführungen. Wir orientieren uns uns an unseren aus Erfahrung entwickelten Methodenkompendium für die Porjekttage, passen uns aber an jede Klasse je nach Gewerken und Bedürfnissen individuell an. Wir schaffen einen offenen Lernraum, in dem Schüler*innen in Austausch mit uns und vor allem miteinander kommen können.
Wir laden regelmäßig unsere Kolleg*innen der IGBAU in unsere Projekttage ein, damit sie die Gewerkschaft und ihre Arbeit vorstellen können.
Gefördert durch
Stiftung Bayerische Bauwirtschaft
Du bist Lehrkraft an einer bayerischen Berufsschule und hat Interesse Wissen über das Nachhaltiges Bauen an deiner Klasse zu vermitteln? Dann lade uns gerne in Deine Berufsschule ein und wir führen kostenfrei unsere Projekttage bei Dir durch.