Publikation des DGB-Bildungswerks: Ernährung weltweit – Rolle der Gewerkschaften in einem nachhaltigen Lebensmittel- und Agrarsystem
Es werden genügend Lebensmittel produziert, um die Welt zu ernähren. Doch wer wie oft was und in welcher Qualität isst, was, wo, wie und unter welchen Bedingungen produziert und verarbeitet wird – das ist auch eine Frage von Verteilung und Demokratie, weltweit und innerhalb unserer Gesellschaften.
Angesichts zunehmender struktureller Machtungleichgewichte plädieren die Autor*innen der DGB-Publikation „Ernährung weltweit – Rolle der Gewerkschaften in einem nachhaltigen Lebensmittel- und Agrarsystem“ für breite gesellschaftliche Bündnisse und internationale Solidarität. Sicher hat eine migrantische Landarbeiterin andere Interessen als ein agrarökologischer Kleinbauer in Indien oder ein*e Mitarbeiter*in von Nestle in Deutschland. Diese unterschiedlichen Interessenlagen wollen die Autor*innen nicht verneinen, aber sie suchen Antworten auf die Frage: Welche gemeinsamen Bündnisse sind möglich, um das Lebensmittelsystem zu demokratisieren? Und wo gibt es sie bereits?
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich auf dem 21. DGB-Bundeskongress für die nächsten Jahre diesbezüglich eine klare Aufgabe gegeben und folgenden Beschluss (C014) gefasst: „Die Lebensmittelpolitik muss auf die Herstellung hochwertiger Lebensmittel durch Innovationen, gute Arbeit und hohe Qualifikation der Beschäftigten setzen. Lebensmittelerzeugung muss „besser statt billiger“ werden. Gute und ökologisch nachhaltig erzeugte Lebensmittel haben ihren Preis. Damit er für alle bezahlbar ist, brauchen wir für die Beschäftigten in allen Branchen eine deutliche Verbesserung der Einkommen.“