Projekttitel

Klimawandel im bayerischen Baugewerbe: Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Handlungsmöglichkeiten im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz

Die Folgen des menschgemachten Klimawandels werden zunehmend spürbar. In Bayern sind die Durchschnittstemperaturen bereits um 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau gestiegen. Praktisch bedeutet dies, dass Frosttage seltener und heiße Tage (T>30°C) auf Baustellen häufiger werden.

Die neuen klimatischen Begebenheiten bringen neue und alt bekannte Gefahren für die Beschäftigten des Bausektors mit sich, die oft im Freien arbeiten. Hitze, UV-Strahlungen und Extremwetterereignisse sind die gefährlichsten Folgen des Klimawandels für Outdoor-Worker. Der Weiße Hautkrebs war z.B. 2020 eine der häufigsten Berufskrankheit im Bausektor. Bisher gibt es im Bauwesen keine spezielle Regelung für heiße Tage wie beispielsweise für die Schlechtwetterregelung in Winter. Es fehlt auch an guten Ansätzen und organisatorische Maßnahmen in Bauunternehmen, die die Gesundheit der Beschäftigten im Sommer ausreichend schützen.

Mit diesem Projekt ermitteln wir den Bedarf an Aufklärung zum sommerlichen Wärmeschutz im bayerischen Bauwesen und entwickeln praktische Lösungsansätze für die Sozialpartner*innen. Dadurch stärken wir den Arbeits- und Gesundheitsschutz, insbesondere in den heißen Monaten.

Was wollen wir erreichen?

Ein Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines Argumentationsleitfadens, für die Sozialpartner*innen adressiert. Dieser Leitfaden beruht auf der einen Seite auf den Ergebnissen einer qualitativen Umfrage von Bauarbeiter*innen in Bayern, und auf der anderen Seite auf theoretischen Recherchen, insbesondere auf Best Practice Beispielen in der Branche.

Zusätzlich fördern wir die Einbindung von Outdoor-Workers in kommunalen Hitzeaktionsplänen. Viele Kommunen arbeiten gerade an solchen Plänen. Wir möchten dazu beitragen, dass Arbeiter*innen im Freien in den Planungen berücksichtig werden und somit im Sommer besser geschützt werden. Des Weiteren untersuchen wir das Potential für Hitzeaktionspläne in Bauunternehmen in Bayern.

Mit wem und für wen arbeiten wir?

Wir arbeiten für alle Baubeschäftigten in Bayern, die im Freien arbeiten und die der Hitze und den UV-Strahlungen im Sommer besonders ausgesetzt sind. Die Ergebnisse werden den Sozialpartner*innen mitgeteilt, damit gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen werden können.

Wir kooperieren mit der IG BAU, um eine Umfrage auf bayerischen Baustellen durchzuführen. Wir arbeiten zusammen mit dem Forschungsteam der Abteilung “Klimawandel und Gesundheit” der Ludwig-Maximilians-Universitä München (LMU): das Team der LMU hat langjährige Erfahrung mit den Folgen des Klimawandels und der Arbeitswelt und hat kommunale und betriebliche Hitzeaktionspläne mitentwickelt.

Projektförderer:

Stiftung Bayerische Bauwirtschaft

Partnerinstitution:

Ludwig-München Universität (LMU)

Veröffentlicht am 4. November 2022